Babys sind während der Schwangerschaft und Geburt verschiedenen Einflüssen unterworfen, die zu Problemen bei Neugeborenen führen können, u.a. Schiefhals, Schreien, Spucken und Darmkoliken.

Schreibabies

Das Baby schreit oder weint, manchmal stundenlang.  Vielleicht kann es nicht einschlafen oder wacht bei der kleinsten Störung wieder auf. Es ist oft sehr schreckhaft und geräuschempfindlich. Das Baby kann Reize des Alltags nicht richtig verarbeiten. Während einer osteopathischen Behandlung  Ihres Babys wird auch der Alltag besprochen und eventuell korrigiert. Beobachten Sie Ihr Baby gut: Wann schreit es genau: Nur abends, bevor/nach oder während dem Stillen, nachts?  Wie lang schreit das Kind? Achten Sie dabei auf die genaue Dauer des Schreiens (10 Minuten können gefühlsmässige 20 Minuten sein).

Durch objektive Beobachtungen helfen Sie dem Arzt oder Osteopathen schon sehr viel weiter. Eine weitere Informationsquelle zum Thema ist der Verein www.schreibabyhilfe.ch. Dieser Verein hat das Ziel, Eltern mit einem Schreibaby während der Anfangszeit nicht nur zu informieren, sondern auch zu begleiten und zu entlasten. Momentan sind "altmodische" Behandlungen, wie zum Beispiel das pucken, wiederentdeckt und zeigen ein positives Ergebnis (siehe auch das Buch von Ria Blom, «Wenn Babys häufig schreien. Wirksame Hilfe durch Rhythmus und Pucken»)

Trink- und Saugstörungen

Das Baby weint während dem Stillen, vielleicht trinkt es an einer Brust gut und an der anderen nicht. Die Ursache könnte zum Beispiel eine Einschränkung an der oberen Halswirbelsäule sein. Der Osteopath hat die Möglichkeit hier zu helfen.

Erbrechen und Spucken

Wenn das Baby zu viel auf einmal trinkt, kann mal etwas Milch wieder aus dem Magen zurückfliessen. Dies ist völlig harmlos. Heftiges und schwallartiges Erbrechen kann aber problematisch sein, weil das Baby nicht genügend Nahrung bekommt. Zuerst sollte man beim Arzt abklären, ob andere Probleme vorliegen und ob kein Flüssigkeitsmangel besteht. Der Osteopath kann helfen, indem er Einschränkungen beim Schädel, bei den Rippen, beim Zwerchfell und im Bauchbereich löst.

Blähungen und Koliken

In den ersten drei Monaten leidet das Baby manchmal an Bauchkrämpfen oder Blähungen. Der Verdauungstrakt ist längst noch nicht fertig mit der Umstellung zum neuen Menüplan denn dies braucht seine Zeit. Bis die Darmflora ausgereift ist, geht es ungefähr drei Jahren. Der Osteopath kann in der Zwischenzeit helfen, aber trotzdem kann es dauern bis alles gut funktioniert.

Schiefhals und Asymmetrien

Beim Schiefhals (auch Torticollis genannt) ist der Hals des Kindes, wie der Name schon sagt, schief. Manche Babys kommen mit Asymmetrien des Halses oder Kopfes zur Welt. Vierzig Wochen in der Gebärmutter sind eine lange Zeit und Babys können schon vor der Geburt eine bevorzugte Haltung einnehmen - besonders bei Zwillingen. Auch eine Saugglocken-Geburt kann zu Asymmetrien bei den noch weichen Knochen vom Babyschädel führen. All diese Vorgänge können verschiedene Probleme verursachen, z. B. Trinken an nur einer Brust oder das Drehen des Kopfs in fast nur eine Richtung. Wenn Sie ihr Baby auf den Rücken legen und während der ersten Woche nach der Geburt feststellen, dass der Kopf bedeutend öfters auf einer bestimmten Seite liegt (z.B. öfters rechts als links), dann kann man davon ausgehen, dass ihr Baby Verspannungen hat, welche die Halsmobilität beeinträchtigen. Sie selbst können versuchen, sich Ihrem Kind vermehrt von der Seite anzunähern, wohin es nicht gerne schaut. Tragen Sie es auch mal auf der anderen Schulter. Babys sind fixiert auf Licht. Kehren Sie das Bettchen so, dass Tageslicht symmetrisch hereinkommt. Um Ihr Baby zu stimulieren auch einmal in eine andere Richtung zu schauen, können Sie einfach einseitig eine Lichtquelle hinstellen oder auch ein Kuscheltier aufhängen. Die Behandlung des Schiefhalses ist ursachenabhängig: bei den verhältnismässig häufigen Muskelverspannungen, kann der Osteopath die Spannungen lindern und meistens ganz wegnehmen.

Bauchlage

Die Bauchlage tut einem Baby sehr gut. Die Hüfte entwickelt sich dadurch besser, der Druck auf den Bauch kann sogar bei der Verdauung helfen. Das Baby trainiert damit seinen Kopf zu heben.  Häufig trauen Eltern sich nicht, das Kind lange auf den Bauch zu legen, Sie befürchten es könnte zu anstrengend für das Baby sein. Oft ist das aber eine sehr angenehme Lage für Ihr Baby. Wenn Sie in der Nähe sind und auf es aufpassen, können Sie das Baby gut auf den Bauch legen.

Stillberatung

Stillprobleme haben die verschiedensten Ursachen, die man nicht pauschal beheben kann. Die individuelle Situation ist entscheidend. Bei dem kleinsten Zweifel bezüglich Stillen, fragen Sie so schnell wie möglich eine Stillberaterin der IBCLC und warten Sie nicht ab. Die Stillberatung kann spezifisch helfen bei Stillproblemen. Die Krankenkasse übernimmt in der Regel die Kosten für drei Beratungen bei einer anerkannten Stillberaterin. Als Osteopathin bin ich immer sehr dankbar über diese Zusammenarbeit. Unter www.stillen.ch finden Sie Stillberaterinnen in Ihre Nähe. Weitere Informationen unter: www.stillkampagne.ch